Ein Quotenhit ist relativ sicher, wenn das Erste am 29. und 30. Oktober einen lang erwarteten Zweiteiler ausstrahlt, denn die Fangemeinde der Hauptfigur wird vermutlich geschlossen vor dem Bildschirm sitzen. 2004 hatte Udo Jürgens seinen drei Generationen übergreifenden Familienroman veröffentlicht. Aus dem Bestseller wurde jetzt ein TV-Film.
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Eine Studie hat einmal ergeben, dass in Deutschland kein Tag vergeht, an dem nicht in irgendeiner öffentlichen Location mindestens ein Lied von Udo Jürgens gespielt wird. Dabei ist es dem Musiker aus Österreich von jeher gelungen, überhaupt gar nicht erst mit dem spießigen Image deutschen Schlagers in Verbindung gebracht zu werden. Vor einer Weile coverten gar die Sportfreunde Stiller einen seiner Hits und zogen damit in die Charts ein.
Zu seinem 77. Geburtstag lassen sich die Öffentlich-Rechtlichen nicht lumpen und zeigen Udo Jürgens satt. Doch neben einigen TV-Auftritten und Ausstrahlungen älterer Live-Konzerte ist es vor allem der Zweiteiler „Der Mann mit dem Fagott“, mit dem der nicht immer ganz skandalfreie Chansonnier medial gefeiert wird.
Sechs Jahre hatte Jürgens mit seiner Co-Autorin Michaela Moritz an dem gleichnamigen Roman gearbeitet, weitere sieben Jahre nahmen die Verfilmung in Anspruch. Erzählt wird die drei Generationen umspannende Geschichte seiner Familie von 1891 bis heute. Jürgens, der mit bürgerlichem Namen Udo Jürgen Bockelmann heißt, taucht als Person dabei erst spät auf, und doch ist dieser Teil vermutlich der, den die meisten Zuschauer sehen wollen.
Mit Christian Berkel, Ulrich Noethen und Herbert Knaup ist die Produktion prominent besetzt. Jürgens selber wird von David Rott gespielt, der dem Musiker in jungen Jahren erstaunlich ähnlich sieht. Regisseur Miguel Alexandre ist vor allem für TV-Produktionen wie „Die Frau vom Checkpoint Charlie“ bekannt.