Das ZDF hat es schwer. Als öffentlich-rechtlicher Sender steht es ständig in der Kritik, es würde sich zu sehr an ein nicht eben jugendliches Publikum anbiedern; wofür Schlagerhitparaden, „Forsthaus Falkenau“ und der Musikantenstadl ausreichende Beweiskraft liefern sollen. Klar, es ist nicht schwer, die Mainzer dafür zu kritisieren.
Andererseits – und das wird allzu oft unterschlagen – verfügt das Zweite in den Sparten Dokumentation und Information über das breiteste und beste Angebot unter den deutschsprachigen Fernsehanstalten. Die „Heute“-Nachrichten verbinden ein inhaltlich relativ hohes Niveau (gemessen an anderen Nachrichten! Nicht an „Finnegan’s Wake“…) mit Verständlichkeit – eine Eigenschaft, die den Kollegen von der ARD so völlig fehlt. „37 Grad“ und „ZDF Reporter“ sind mehrfach preisgekrönte Formate; „aspekte“, „wiso“ und „lesen!“ können sich auf ein treues Stammpublikum verlassen.
Die gesamte Doku- und Informationssparte des Zweiten ist online verfügbar. Und das in einer komfortablen Weise, von der andere sich ein Scheibchen abschneiden dürften: Nachdem Sie zwischen drei angebotenen Playern gewählt und Ihre Verbindungsgeschwindigkeit angegeben haben, laufen die Programme relativ ruckelfrei über den Schirm. Zwar ist die Auflösung nicht perfekt; aber diesen Anspruch braucht man bei Nachrichtensendungen ja nicht unbedingt zu haben.
Es wäre wünschenswert, dass andere Sender dem Vorbild ZDF folgen und ihre internen Produktionen online verfügbar machen.