„Big Brother“ kennen Sie doch noch, oder? Diese etwas schmuddelige Endemol-Produktion, bei der eine Reihe von Kandidaten sich für einen gewissen Zeitraum (anfangs waren es 100 Tage) in einen Container (später ein Dorf) sperren ließen; all das unter den niemals versagenden Augen unzähliger Kameras, die das Leben im Container auf unsere heimischen Schirme brachten. Die ersten Staffeln waren recht erfolgreich; sogar FDP-Chef Westerwelle stattete den Kandidaten mal einen Besuch ab. Aber dann begann die Quote konstant zu fallen – man hatte schließlich alles gesehen; und irgendwann war „Big Brother“ nur noch ein Ladenhüter. Was den Sender natürlich nicht davon abhält, es weiter zu produzieren. Bloß, inzwischen gibt’s das Dschungelcamp und DSDS, wer braucht da noch die Containerfuzzis mit ihren ewigen, geistlosen Dialogen?
Aber das Konzept als solches, dachte man sich bei den Öffentlich-Rechtlichen (wie immer up to date) ist ja eigentlich ganz interessant. Ständige Beobachtung in abgegrenzten Räumen und so. Da könnte man glatt was draus machen.
Und dann kam Knut. Nun behaupten Sie nicht, dass Sie Knut nicht kennen! Wirklich nicht? In Ordnung, dem kann abgeholfen werden – „Knut und seine Freunde“ startet Mitte März, dann können Sie sich den kleinen Eisbären auch im Kino ansehen.
Von der Torte, dachten sich die Öffentlich-Rechtlichen, wollen wir auch ein Stückchen abhaben – und beschlossen, es mit einem revolutionären Konzept zu versuchen, dass einerseits auf der Knut-Welle mitreitet, und andererseits die tabulose Art der „Big Brother“-Ära wiederaufleben ließ: „Eisbär, Affe und Co.“ zeigt die Tiere der Wilhelma, eines der größten Zoos Deutschlands. Ohne Tabus. Tagsüber. Ohne Jugendschutz.