Neues von der SID Display Week 2010 in Seattle/USA: Sony präsentierte während der Messe ein hochgradig flexibles OLED-Display im 4,1-Zoll-Format. Nach Angaben des Konzerns handelt es sich um das weltweit erste OLED-Display, das bewegte Farbbilder zeigen kann, sogar bei aufgerolltem Display. Diese Flexibilität ermöglicht eine Symbiose von OLEDs und speziellen, auf organischer Basis hergestellten Dünnfilm-Transistoren, sogenannten OTFTs. Sonys vorgestellter Prototyp bietet mit einer Auflösung von 432 x 240 Pixeln, somit 121 Pixel pro Zoll, und über 16 Millionen Farben eine bislang unerreichte Qualität im Segment der OTFT-OLED-Displays.
Wer dachte, dass die zunehmende Verschlankung von Displays früher oder später an ihre natürlichen Grenzen stößt, wird von den Japanern eines besseren belehrt, denn das extrem flexible Panel hat eine Stärke von nur 80 Mikrometern und lässt sich auf einen Zylinder der Maße eines durchschnittlichen Bleistift aufrollen. Dabei liefert das Display auch im gedehnten Zustand bewegte Bilder. Zur Herstellung des ultra-biegsamen OLED-Displays nutzten Sonys Tüftler Transistoren aus einem speziellen organischen Halbleitermaterial. Diese bieten eine achtfach gesteigerte Strommodulation gegenüber herkömmlichen OTFTs und bedienen einen flexiblen Gate-Treiber, der zusammen mit den OLEDs in einem 20 Mikrometer dicken Substrat vereinigt wird.
Doch wozu werden diese neu entwickelten Displays benötigt? Sony betrachtet das Ganze als eine Investition in die Zukunft, verbunden mit der Erwartung, dass es umfangreiche Einsatzmöglichkeiten etwa für besonders leichte, dünne, robuste und mobile Geräte geben wird, die noch dazu über handliche Formate verfügen. Wann die aufrollbaren OLED-Displays Marktreife erlangen werden, konnte das Unternehmen noch nicht beantworten.
Ungeachtet dessen wird die Forschungsarbeit an den flexiblen Panels fortgesetzt, unter anderem, um die Zuverlässigkeit zu steigern. Zu dem will Sony die Herstellung im Hinblick auf Vereinfachung und Kosteneffizienz optimieren. Zu diesem Zweck wird fieberhaft an einer Produktion gearbeitet, die auf Lösungs- und Druckverfahren basiert.