Auch wenn der Name des Bestseller-Autors keineswegs immer Erfolge außerhalb seines ureigensten Mediums garantiert, haben Stoffe von Stephen King in Kino und TV ihren festen Platz. Mit „Haven“ startet jetzt eine neue, zunächst auf 13 Folgen angelegte Serie auf Syfy.
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Kaum ein beschriebenes Stück Papier aus der Hand von Stephen King, das nicht in irgendeiner Form mindestens einmal zweitverwertet wurde. Selbst die kürzesten Kurzgeschichten schaffen es auf Leinwand, TV-Bildschirm oder zumindest den Comic-Markt. Dabei ist der Erfolg nicht überall gesichert. Das hat nicht selten damit zu tun, dass vom Original oftmals wenig übrig bleibt. Nicht anders in der gerade gestarteten neuen Mystery-Serie „Haven“.
Vorlage ist Kings 2005 erschienener Roman „The Colorado Kid“, der eher zu den weniger typischen Arbeiten des Autors gehört. Angelegt als Beitrag zu der in den USA beliebten Krimireihe „Hard Case Crime“, gibt es wenig Übersinnliches. Im Mittelpunkt steht ein unaufgeklärter Mord, dem eine junge Journalistin nach Jahren ergebnisloser Ermittlungen auf den Grund gehen will. Eine wirkliche Lösung wird allerdings auch sie nicht finden, und der Fall bleibt um Ungewissen.
Die Serie geht jedoch einen ganz anderen Weg. Hier landet die FBI-Agentin Audrey Parker während der Ermittlungen zu einem Routinefall in der neuenglischen Kleinstadt Haven – ein Ort, der, wie sich bald herausstellt, ein seltsames Geheimnis birgt. Die Einwohner sind nämlich Zugereiste mit übersinnlichen Fähigkeiten, welche in Haven aus irgendeinem Grund gefiltert werden, was ihren Besitzern ein einigermaßen normales Leben ermöglicht. Doch schnell wird für Audrey offensichtlich, dass die Stadt auch einen Bezug zu ihrer eigene Vergangenheit bereit hält.
Was nach einer Neuauflage von „Twin Peaks“ klingt, vielleicht mit Anleihen bei „Eureka“, hat tatsächlich wenig mit der Romanvorlage zu tun. King selber hat nichts desto trotz das Drehbuch zu einer Episode verfasst, den Rest besorgen andere Autoren. Da der Bedarf nach Mystery-Serien weiterhin groß ist, gehört „Haven“ vermutlich zu den vielen Versuchen, einen ähnlich langlebigen Hit wie „Lost“ zu landen. Zu den anderen Beispielen gehören etwa „V“ oder „Paradox“. Ein vergleichbarer Erfolg ist bisher jedoch keiner dieser Produktionen gelungen.
Ob es „Haven“ auch auf die hiesigen Bildschirme schaffen wird, ist derzeit nicht bekannt.