Man sollte ein Auge auf die wenigen BBC Produktionen haben, die das deutsche Fernsehen beehren, denn scheinbar ist alles, was dabei heraus kommt Gold wert.
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„Aus Lust und Leidenschaft“, im Original „Mistresses“ betitelt (zu deutsch „Liebhaberinnen“) beispielsweise klingt zwar nach einem Kostümdrama, zeigt aber stattdessen die komplizierten Beziehungsverwirrungen von vier typischen britischen Frauen.
Katie hatte eine Affäre mit einem ihrer Patienten und dessen Sohn versucht nach dem Tod seines Vaters die geheime Geliebte auf zu spüren. Trudi wird immer noch von dem mysteriösen Verschwinden ihres Mannes verfolgt und versucht dennoch, ihr Leben fort zu führen, während Jessica einfach nur das Leben und vor allem die Liebe genießt. Und zu guter Letzt Siobhan, die durch ihren Mann derartig zu einem Kind gedrängt wird, dass sie auf der Suche nach wahrer Leidenschaft einen One-Night Stand mit einem Kollegen hat.
Im Gegensatz zu amerikanischen Serien dieser Machart ist dabei nicht alles glamurös und abgehoben, sondern lässt dem Zuschauer Raum, sich mit den Charakteren zu identifizieren.
Dass die Serie vorwiegend von Frauen geschrieben wurde, hilft dem Plot und vor allem den Dialogen ungemein und wenn dann noch die hervorragenden Darbietungen von Schauspielgrößen wie Sharon Small (Barbara Havers aus „Inspector Linley“) oder Orla Brady (u.A. „Shark“, „Nip/Tuk“ und „Wallander“) hinzu kommen, steht dem perfekten Fernsehabend nichts im Wege.
Zugegeben, der WDR ist eigentlich ein ungewöhnlicher Ort für eine Serie, die eher zu Pro7 passen würde, aber das liegt wahrscheinlich daran, dass sich die großen Sender oftmals scheuen, britische Produktionen zu senden, da sie weniger glänzend und teuer aussehen, als ihre amerikanischen Nachahmer.
„Aus Lust und Leidenschaft“ ist eine fantastische Serie, die einen von der ersten Episode an in ihren Bann zieht, so dass es wirklich schade ist, dass es sich lediglich um eine 6-teilige Miniserie handelt.
Ab dem 16.7. jeden Donnerstag um 22:00 oder jeden Samstag um 23:15.