Mit Gebührengeldern lässt sich schon so einiges finanzieren. Wenn das nächste Mal über klamme Kassen bei den Öffentlich-Rechtlichen gejammert wird, sollte man jedenfalls dringend auf die 25 Millionen teure ZDF-Eigenproduktion hinweisen, die ab Oktober ausgestrahlt wird. Regie bei „Borgia“ führte Oliver Hirschbiegel („Der Untergang“).
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Sechs Folgen von jeweils 100 Minuten Länge zeigt das ZDF ab dem 17. Oktober über zwei Wochen verteilt montags, mittwochs und donnerstags ab 20.15 Uhr. Kaum vorstellbar, dass sich da ein dauerhaft gutes Quotenverhältnis erzielen lässt, doch das muss in Mainz niemanden interessieren. „Borgia“ ist ein Prestigeprojekt und eine der teuersten europäischen Co-Produktion überhaupt.
Das Historiendrama spielt in der frühen Renaissance und lässt so einiges an Schauwerten erwarten. Erzählt wird die Geschichte der Adelsfamilie rund um Rodrigo Borgia, der unter dem Namen Alexander VI. im Jahr 1492 den Papstthron bestieg. Intrigen, Mord, sexuelle Ausschweifungen gehörten hier zum Alltag, und so müssten einige drastischere Szenen aus den fertigen Filmen entfernt werden, damit eine Verlegung ins spätere Abendprogramm ausbleiben konnte.
Gedreht wurde der aufwendige Mehrteiler mit über 4000 Komparsen in Prag. Unter den Darstellern befinden sich Andrea Sawatzki, Udo Kier und Vadim Glowna. Die Hauptrolle übernahm der Amerikaner John Doman, bekannt aus den Serien „The Wire“ und „Damages – Im Netz der Macht“.
Der Witz dabei: Praktisch zeitgleich entstand eine US-Produktion mit Jeremy Irons, die beim produzierenden Sender Showtime für so gute Quoten sorgte, dass bereits eine zweite Staffel in Arbeit ist. In Deutschland gibt es „The Borgias“ demnächst bei Pro7 zu sehen. Dass beide Serien vermutlich auf den Erfolg von „The Tudors“ und „Rom“ schielen, ist ein offenes Geheimnis.
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