Was Quotentauglichkeit betrifft, scheint Pro7 seinem Neueinkauf nicht so richtig zu trauen. Wie anders ist es zu erklären, dass die US-Erfolgs-Sitcom „Community“ keinen Sendeplatz im Abendprogramm bekommt, sondern sich mit dem Samstagnachmittag begnügen muss? Ab dem 28. April wird sich zeigen, ob sich ausreichend Zuschauer vor dem Bildschirm einfinden.
In den USA ist „Community“ ein echter Hit. Mittlerweile in der dritten Staffel, kommt die experimentierfreudige Sitcom um einen suspendierten Anwalt, der zurück ins College muss, beim Publikum gut an. Für Comedy-Veteran Chevy Chase bedeutete die Serie zudem die Rückkehr ins Rampenlicht.
Wie jede gute Sitcom lebt auch „Community“ selbstverständlich von den immer gleichen Verhaltensmustern eines festen Ensembles. Im Zentrum steht eine Lerngruppe, die sich jedoch weniger mit Lehrinhalten als mit den persönlichen Problemen ihrer Mitglieder beschäftigt. Die einzelnen Figuren sind dabei von Grund auf alles andere als durchschnittlich.
Ein Millionär auf dem Selbstfindungstrip, ein ehemaliger Junkie, ein ehemaliger Quarterback, der sich zum Nerd entwickelt hat, eine ehemalige Anarchistin, ein Filmstudent mit ausgeprägter Popkultur-Obsession – da ist jede Menge Potential für Pointen und Persönlichkeitsstörungen.
Immer wieder wagt die Serie aber auch experimentelle Ausflüge, die für zusätzlichen Witz sorgen. Sehr gewagt etwa ist eine Folge, die im Stop-Motion-Verfahren gedreht wurde. Dass der Show hierzulande allerdings ein ähnlicher Erfolg wie etwa „Two and a half Men“ oder „The Big Bang Theorie“ beschert sein wird, kann man angesichts des ungünstigen Sendetermins am Samstag um 13.35 Uhr eher bezweifeln.