Kaum ist die aktuelle Single des neuesten Talent-Clons aus der Sternchen-Schmiede von RTL aus den Läden verschwunden, schon beginnt sich das Casting-Karussell von neuem zu drehen. Die sechste Staffel wartet nicht nur mit einer runderneuerten Jury auf, auch der Modus hat sich ein wenig verändert.
Nachdem sich Sido schon während der letzten Staffel vom Konkurrenzprodukt Popstars enttäuscht über die berechnende Haltung der Kandidatinnen geäußert hat und wohl in der nächsten Version fehlen wird, ist es kaum verwunderlich, dass es auch in der DSDS-Jury mal wieder personelle Veränderungen gibt.
Neujuror Max von Thun hat selbige bereits nach kurzer Zeit verlassen. Der Grund dafür waren wohl persönliche „Differenzen“ mit Altmeister Dieter Bohlen, wie an anderer Stelle zu lesen ist.
Aktuell besteht die Jury natürlich aus Dauermitglied und „Gitarrenakkord-Zauberer“ Dieter Bohlen, Musikmanager Volker Neumüller und MTV-Moderatorin Nina Eichinger, die sicherlich von ihrem berühmten Vater Bernd Eichinger ein gutes Gefühl für das Casting von „Medienmaterial“ geerbt hat.
Was nun den Modus angeht, so werden in den Casting-Shows ab dem 21. Januar 120 Kandidaten ausgewählt. Die folgende Runde werden nur 50 von ihnen überstehen. Am Folgetag dürfen jene 50 Kandidaten schnell einstudierte Songs in Gruppen vortragen. Danach geht es dann für 36 weiter in den Workshop. Hier ist dann für weitere 11 Nachwuchstalente Endstation. Jene 25 Verbliebenen werden im Theater am Potsdamer Platz in Berlin jeweils einen Titel vortragen, der dann nur 15 von ihnen die Teilnahme an der letzten Casting-Show vor den Motto-Shows sichert. Hier haben dann noch einmal 5 Jungtalente die Chance, vorzeitig dem Casting-Drill zu entgehen.
Danach dürfen wir uns wieder auf ins Unerträgliche gedehnte Shows und mehr oder minder gut vorgetragene Cover-Songs freuen, die naturgemäß, weil von richtigen Musikern geschrieben und seit Jahren Welthits, der Debüt-Single des „glücklichen“ Gewinners an Qualität weit überlegen sind. Darin gleichen sich DSDS und Popstars wie ein Ei dem anderen.
Aber dennoch dürfen wir sicher sein, dass RTL’s Marketing wie immer greifen wird und jene Single sogar über Platz 1 hinausschießen würde, wenn dies nur möglich wäre. Dieser, eigentlich nicht durch Qualität zu erklärende, Erfolg von Casting-Shows scheint sich so langsam zu einer festen Konstante in der deutschen Medienwelt zu entwickeln.
Sollten wir uns darüber freuen?