Kann sich noch jemand an „The Swan“ erinnern? Ein Schönheits-OP-Werbeblock, der es schaffte, dem Zuschauer vor, während und nach der Show mit einem Gefühl zurück zu lassen, unzureichend, unattraktiv und wertlos zu sein.
Nun, RTL2 hat sich der Idee wieder angenommen, aber die Voraussetzungen zumindest ein bisschen verändert.
Anstatt „normal“ aussehende Frauen in vor Plastik glänzende Barbies umzuoperieren, nimmt sich „Extrem Schön!“ Menschen, die weit entfernt vom herrschenden Schönheitsideal leben und sich sozial ausgegrenzt fühlen. Ob die Folgen einer schlecht gelaufenen Brust-Op oder die Hautfalten nach einer Diät, den „Kandidaten“ wird ein Team zur Verfügung gestellt, die nicht nur an ihnen herum schnippeln, sondern auch mit Fitnesstipps, psychologischer Hilfe und neuem Make-Up zur Seite stehen. Dafür müssen die Kandidaten für 8 Wochen lang fernab von Familie und Freunden hart dafür kämpfen.
Das Ganze könnte – wenn es gut gemacht ist – eine Stunde Wohlfühlfernsehen mit Happy End werden, wobei Menschen tränenreich geholfen wird, sich dem neuen Lebensabschnitt zu stellen, den so eine Rundumerneuerung meistens mit sich bringt. Und im Grunde ist dagegen nichts aus zu setzen, solange RTL2 sich moderat hält, was nicht gerade die Stärke dieses Senders ist. Außerdem stoßen mir zwei Dinge ein wenig sauer auf:
1. Ich kann sehr wohl auf die Aufnahmen im OP-Saal verzichten. Wenn ich Blut und Gedärme sehen will, schau ich mir den letzten Romero-Film an, oder schalte bei „Menschen, Tiere und Doktoren“ auf Vox ein.
2. Ein Gegenvorschlag zum Showkonzept: anstatt immer wieder Sendungen zu kreieren, in denen Autonormalverbraucher dem allgemeinem Schönheitsideal angepasst werden, warum nicht mal eine Show starten, in der das allgemeine Schönheitsideal dem Autonormalverbraucher angeglichen wird?
Naja, man wird doch noch träumen dürfen.