Jetzt, wo James Franco aus diversen Gründen in aller Munde ist, kann man den Blick auf eine seiner besten Schauspielleistungen zurück werfen, eine Judd Apatow Produktion mit Herz und dem besten Soundtrack aller Zeiten.
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Nach dem Tod ihrer Großmutter sieht sich die Einser-Schülerin Lindsay Weir nicht mehr in der Lage, ihrem perfekten Leben nach zu gehen und sie sucht die verschriene Clique um Daniel Desario (James Franco) auf, deren Leben vorwiegend durch Party, Classic Rock und ein paar Doobies bestimmt wird. Währenddessen träumt Lindsays Bruder Sam der Cheerleaderin Cindy nach. Pech nur, dass Sam mit seinen zwei Freunden zu den Nerds gehört und daher nichts mit Cheerleadern zu tun hat.
Soweit so 0815, allerdings zeigt sich bei der Serie, die wir ob der schlechten deutschen Übersetzung im Weiteren beim Originalnamen „Freaks and Geeks“ nennen wollen, schnell, dass die Macher keine typische soapige Kitschschlacht mit viel Drama veranstalten wollen. Vielmehr werden die stereotypischen Charaktere nach und nach beleuchtet, so dass beispielsweise die aggressive Freundin (eine hervorragende Busy Philips) von Daniel eben nicht die ständige Antagonistin Lindsays bleibt, sondern sich schnell als sensible Freundin offenbart, die aufgrund ihrer schlechten familiären Lage eine meterdicke Schutzmauer aufgebaut hat.
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Auch Sam und seine Streberkollegen werden eher als loyale und fröhliche Alternative zu den „populären Kids“ dargestellt, die im Grunde mehr Spaß haben, als die oftmals langweiligen Sportler und Cheerleader.
Inmitten der alltäglichen Probleme der 70er/80er Generation zeigen sich die Erwachsenen mal als einsichtige Ratgeber (etwa in Form des Schulpsychologen Dr Rosso), mal als engstirnige Spießer (bevorzugt Lindsays und Sams Vater), die nicht immer wissen, was eigentlich im Leben ihrer Kinder vorgeht und die sich schnell von wahnwitzigen Gerüchten verunsichern lassen.
Lindsay bleibt die zentrale Figur, mit der man sich identifizieren kann. Etwas orientierungslos, aber kritisch hinterfragend und weltoffen zeigt sie sich als typischer Teenager, der seine Ideale plötzlich mit der Realität in Einklang bringen muss und nicht weiß, ob sich der Kampf lohnt oder nicht.
Auch wenn viele Apatow-Filme für ihre eher sexistischen Ansätze kritisiert wurden, ist „Freaks and Geeks“ genau das Gegenteil und wirft die typischen Teenie-Serien gehörig über den Haufen, um nicht nur eine liebevoll ausgestattete 70er/80er Jahre Serie zu kreieren, sondern auch einen zeitlosen Blick auf die Coming of Age Probleme der unterschiedlichsten Teenies.
In Deutschland lief die Serie zwar nur einmal auf Kabel 1, aber die DVD wartet auf die Fans der großen Serien Highlights, die leider etwas übersehen wurden.