Hauptsache, das Kind hat einen Namen. Für die Wiederholung von Hollywood-Blockbustern und die Ausstrahlung einiger Free-TV-Premieren am Donnerstagabend hat die ARD das Label „Sommerkino“ erfunden. Den Anfang macht am 4. Juni um 23.02 Uhr Steven Spielbergs „Krieg der Welten“ mit Tom Cruise. In den darauffolgenden Wochen lockt das Erste mit so illustren Namen wie Penélope Cruz, Brad Pitt, Cate Blanchett, Jennifer Lopez und Daniel Craig.

Bis dato kannte man Außerirdische bei Steven Spielberg eigentlich nur friedliebend. Das änderte sich 2005 schlagartig mit seiner Verfilmung des Science-Fiction-Klassikers von H.G. Wells. 1938 hatte Orson Welles mit seiner Hörspielfassung des Romans für einige Panik gesorgt. Seine Version in Form einer fiktiven Reportage war derart realistisch ausgefallen, dass so mancher, der sein Radio mittendrin eingeschaltet hatte, tatsächlich an eine echte Alien-Invasion glaubte.

Weniger verwirrend, dafür aber umso effektreicher geht es bei Spielberg zu. Kranführer Ray (Tom Cruise) steht nicht gerade auf der Sonnenseite des Lebens. Weder finanziell noch beziehungstechnisch läuft es bei ihm sonderlich rund. Als er seine beiden Kinder (darunter Dakota Fanning) für einen Wochenendurlaub zu sich nimmt, relativieren sich die Dinge jedoch: Aliens zerstören halb New Jersey und beginnen systematisch damit, alles, was ihnen an menschlichem Leben in den Weg kommt, schlicht zu pulverisieren. Ray und seinen Kindern gelingt die Flucht, doch die Invasion scheint das gesamte Land bereits im Griff zu haben.

„Krieg der Welten“ gehörte 2005 mit einem Einspielergebnis von rund 600 Millionen US-Dollar zu den umsatzstärksten Filmen des Jahres und war zugleich für eine ganze Weile der letzte Erfolg, den Hauptdarsteller Tom Cruise verbuchen konnte. Danach machte er eine Weile lang vor allem mit intensiver Scientology-Propaganda und albernen Liebeserklärungen auf der Couch von Oprah Winfrey auf sich aufmerksam.

Neben beeindruckenden Spezialeffekten und einigen aufregenden Spannungssequenzen bietet Spielbergs fantasievolles Abenteuer auch eine Reihe absurder Logikfehler. Bekanntestes Beispiel: Während die Aliens alle elektronischen Geräte schlagartig außer Kraft setzen, filmt eine fallengelassene Videokamera munter weiter. Den Spaß sollte man sich durch solche Ungenauigkeiten jedoch nicht verderben lassen.

Weitere Beiträge im ARD-Sommerkino unter anderem:

11. Juni 2009, 23.00 Uhr:
EIN UNGEZÄHMTES LEBEN
(Robert Redford, Jennifer Lopez, Morgan Freeman)

25. Juni 2009, 22.45 Uhr
VOLVER von Pedro Almodóvar
(Penélope Cruz)

16. Juli 2009, 23.30 Uhr
MÜNCHEN, ebenfalls von Steven Spielberg
(Eric Bana, Daniel Craig)

27. August 2009, 22.45 Uhr
MEINE FRAU, IHRE SCHWIEGERELTERN UND ICH
(Ben Stiller, Robert De Niro, Dustin Hoffman)

3. September 2009, 22.47 Uhr
BABEL (Brad Pitt, Cate Blanchett)