Seit 1992 läuft die Sendung ununterbrochen in Großbritannien und ist mittlerweile eine der wichtigsten Shows für Newcomer und alte Hasen, wenn es um Musik geht.
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Jede Sendung beginnt mit einer kurzen Jam Session aller Performer, dann werden nach und nach Musiker aus der ganzen Welt vorgestellt, interviewt und natürlich dürfen sie auf der Bühne zeigen, was sie können.
Um die 200ste Show herum, beschloss Jools Holland, live auf zu nehmen, eine Veränderung, die vor allem die großen amerikanischen Bands in Aufregung versetzte, da sie befürchteten, dass schlechte Auftritte nicht mehr retouchiert werden könnten und sofort auf Youtube landen würden. Die Produzenten hingegen befürchteten eher verbale Aussetzer seitens der Musiker oder Holland selbst. Da aber die Show seit Angedenken der Zeit familienfreundlich ist, sollte niemand Angst haben, dass irgendetwas allzu Schlimmes passieren würde. Das dürfte nur bei der Live-Kollaboration der Fall sein, in der Jools eine Band dazu nötig, mit ihm zusammen zu spielen.
Keinen Sinn, irgendetwas aus zu biepen: Cee Lo Green mit „Fuck You“
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Musikalisch ist Later with Jools Holland zwar dahingehend vielfältig, was den Bekanntheitsgrad der Bands angeht – populär, frisch aus dem Proberaum geschlüpft oder One-Hit Wonder aus den 80ern -, allerdings sind die stilistischen Grenzen weitaus enger gesetzt, allzu elektronisch wird es nie, auch Hip Hop gesellt sich selten dazu und Blues oder Soul werden nur im Indie-, bzw. Pop-Outfit geduldet. Von härteren Bands wollen wir hier gar nicht erst sprechen. Damit wird eine Zielgruppe angesprochen, die hip ist, deren musikalische Helden The Smiths, Pulp und David Bowie sind und die unter „experimenteller Musik“ maximal The Animal Collective verstehen.
Natürlich ist das etwas schade, aber lieber Later with Jools Holland, als gar keine Show, die moderne Musik vorstellt, die eben nicht regelmäßig im Radio läuft und es auch schafft, tatsächlich neue Bands vor zu stellen. Für die deutschen Zuschauer kann es außerdem etwas ärgerlich sein, dass die aktuell gesendeten Shows aus dem Jahre 2002 stammen – also dem Trend etwas hinter her schwimmen.
Wochentags um 18:00 Uhr auf ZDF kultur.