Seit kurzem läuft auf Vox die neue Doku-Soap „Mein Restaurant“. Hierbei bekommen fünf Paare in Hamburg, Berlin, München, Köln und Leipzig die Chance in einer kurzen Zeit ihr eigenes Restaurant aufzubauen. Aber nur einer darf am Ende den Traum behalten, alle anderen müssen ihre Pforten dann wieder schließen.
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Für Vox ist es die teuerste Eigen-Produktion seit langem und auf den ersten Blick muss ich sagen, sieht die Show ja nach relativ moderatem Realitiy-TV aus. Im Vergleich zu anderen Formaten ist es wenig reißerisch und fährt eher eine ruhige Linie. Das ist schonmal angenehm. Doch irgendwie kommt einem das Ganze beim Gucken dann doch komisch vor. Alles wirkt irgendwie unterschwellig übertrieben. Schaut man dann länger hin, wirken zumindest die Locations ziemlich gefaket. Was ist also dran an dem Spiel mit Existenzen? Haut Vox die Kandidaten übers Ohr?
Denn das muss man sagen, diese wirken ziemlich real, denn so viele Emotionen können nur die wenigsten Schauspieler real spielen. Wenn die Teilnehmer aber keine vorher bezahlten Schauspieler sind, wäre ein Fake noch schlimmer. Dass Sender mit den Träumen von Menschen spielen, gehört bei uns ja bereist zum Alltag, man denke nur an Popstars, DSDS oder GNTM. So sieht es fast danach aus, dass „Mein Restaurant“ ein doppeltes und abgekartetes Spiel mit den Kandidaten treibt. Ist ja auch klar, denn warum Schauspieler bezahlen, wenn Laien in Psychospielchen ja eh viel besser reagieren?
Sucht man im Internet nach den Adressen der Restaurants sind die fast alle auf immer noch existierende Kneipen, Läden oder Restaurants zu gelassen. Zudem erzählte jemand in einem Forumsbeitrag, dass er den Besitzer des Münchner Lokals kennt. Dieser hätte 160.000 Euro von Vox bekommen, damit er seinen Laden für vier Monate schließt und dann im Anschluss die neue Einrichtung behalten kan.
All diese Tatsachen machen einen stutzig. Ich kann mir gut vorstellen, dass schon vorher feststand, welche anderen Restaurants wieder schließen müssen und welches überlebt. Nur eben die Kandidaten wissen nichts davon, dass sie echter und vor allem kamerawirksamer reagieren…
Diesen Freitag kann das Publikum übrigens über die Schließung des ersten Restaurants entscheiden, aber auch Zuschauervotings kann man manipulieren oder dann einfach ignorieren. Oder man lenkt durch die Beiträge den Fokus der Zuschauer einfach auf das Richtige. Ich habe mir zum Beispiel bei der ersten Umfrage schon gedacht, dass Hamburg gewinnt und komischerweise liegt Hamburg in allen Umfragen meilenweit vorne.
Was auch immer bei „Mein Restaurant“ in Wirklichkeit vor sich geht, irgendwas ist da faul. Aber langsam sollten wir uns ja schon fast an das Fake-TV gewöhnt haben. Gibt es überhaupt eine reale Doku-Soap? Ich denke nicht…