Die Medialisierung des menschlichen Lebens macht auch vor den alltäglichen Fragen und Problemen der Menschen nicht Halt. Ratgebermagazine und Service Sendungen boomen neuerdings. Fast kein Sender hat nicht mindestens eine Ratgebersendung im Programm. Dabei geht es fast ausschließlich um Themen, welche die Menschen in Deutschland zurzeit besonders interessieren. Vor allem Ratgeber zu Themen wie Finanzen und Familie scheinen momentan hoch im Kurs zu stehen.
Gerne vermitteln die Sender den Eindruck, dem Zuschauer helfen zu wollen. Der Zuschauer wird Zeuge eines an sich geradezu löblichen Aktes der Nächstenliebe. Doch ist fraglich, ob dies die reine Intention der Ratgeber ist.
Wer Ratgeber- Formate dieser Art kennt, in denen Familien mit besonders unerzogenen Kindern oder einer geradezu hoffnungslos schlechten finanziellen Situation gezeigt werden, wird sicherlich bemerkt haben, dass im Grunde immer dieselben Klischees bestätigt werden. Ratgeber-Formate suchen sich ganz bewusst, Menschen, die bestimmte Kriterien erfüllen. Ziel ist es, Mitleid und Interesse der Zuschauer zu gewinnen. Dies funktioniert am besten, wenn sich der Zuschauer mit dem Menschen identifizieren kann, der in der Sendung Rat und Hilfe sucht. Freilich funktioniert dies nicht, wenn der Ratsuchende nur mittelmäßige Probleme hat. Er muss schon ziemlich vom Schicksal getroffen sein, damit die Rechnung der Sender aufgeht.
Nicht selten werden solche Ratgeber kritisiert, Menschen in einer ausweglosen und verzweifelten Situation zu instrumentalisieren, um Profit zu schlagen. Trotz heftiger Kritik, werden sich diese Ratgeber- Formate auch in Zukunft großer Zuschauermengen erfreuen und sich ausweiten. Der Bedarf an ihnen scheint zweifelsohne zu bestehen. Man muss sich jedoch deutlich vor Augen halten, dass diese Sendungen nur skizzenhafte Lösungen für die Allgemeinheit bieten und man im Zweifelsfall nicht viel mit den Ratschlägen, bezogen auf die persönliche Lage anfangen kann.
Außerdem bieten sie großes Potential für Satire.
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