Wörtlich nehmen sollte man den Titel dieser abendfüllenden Dokumentation von Spiegel-TV lieber nicht. Die Auswüchse der Schönheitsindustrie haben mittlerweile ein Maß erreicht, das eine ganze Industrie am Leben erhält. Wie sich die Geschichte des Körperkultes entwickelt hat, und was heute zum operativen Standard gehört, beleuchtet Vox am 17. April ab 20.15 Uhr.
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Gerade erst startete Pop-Sternchen Jessica Simpson in den USA ihre Reality-Soap „The Price of Beauty“, bei der sie um die Welt reist, um den Ausuferungen des Schönheitswahns unterschiedlicher Kulturen auf den Grund zu gehen. Erfolgreich verfolgte mit „Nip/Tuck“ 6 Staffeln lang eine Serie das Schaffen zweier (fiktiver) Schönheitschirurgen, und kaum eine Folge von „Taff“ kommt ohne Nasen- oder Brust-OP aus. Das Thema hat also offenbar seinen medialen Reiz. Ganze 225 Minuten lang widmet sich die Doku „Schöner geht immer“ deshalb unterschiedlichen Formen der Beauty-Industrie.
Längst sind Schönheitsoperationen kein exklusives Frauenthema mehr. Männer haben den Kult um das eigene Aussehen mindestens genauso für sich entdeckt und etwa der Gynäkomastie einen echten Boom beschert. Moderator Carlo von Tiedemann ging damit einst wie selbstverständlich an die Öffentlichkeit und sparte nicht mit wenig appetitlichen Details. Die großen Renner sind jedoch vor allem Facelift, Körperstraffung, Botox, Rhinoplastik und vor allem die klassische Brustvergrößerung mit Silikon oder Eigenfett. Aber auch das eher exotisches Feld der Intimchirurgie ist verstärkt auf dem Vormarsch.
Spiegel-TV betrachtet in seiner abendfüllenden Doku aber nicht nur die Auswüchse der ästhetischen Chirurgie. Auch die Kosmetikbranche mit ihren zahlreichen Anti-Aging-Produkten wird unter die Lupe genommen. Wissenschaftler der Universität Hamburg analysieren zu diesem Zweck die Wirksamkeit von Cremes, die ewige Jugend versprechen. Zudem wird ein Blick geworfen auf die Geschichte des Schönheitsempfindens, und wie es sich über die Zeit hinweg gewandelt hat.
Interviews mit Schönheitsmedizinern, Psychologen, Kulturwissenschaftlern, Schauspielern, Sportlern, Models und Musikern sorgen für ein breites Meinungsspektrum. Unter anderem zu Wort kommen Moderatorin Susanne Fröhlich, Model Fiona Erdmann, Make-up-Experte Armin Morbach, Attraktivitätsforscher Ulrich Renz, „Frau TV“-Moderatorin Lisa Ortgies und andere mehr.
„Schöner geht immer – Der Körper als Kultobjekt“
Vox, 17. April 2010, 20.15 bis 0.00 Uhr