Zum 5. Mal kürt der US-Spartensender SPIKE das Beste aus Horror, Fantasy, SciFi und Comic in einer aufwendigen Award-Show. Erneut zeigt Pro7 die schräge Veranstaltung, und vermutlich wieder mit unerträglichem Voice-Over. Zumindest technisch betrachtet gibt es die Aufzeichnung passender Weise an Halloween zu sehen, nämlich am 31.10. um 0.05 Uhr.
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2006 waren die SPIKE Scream Awards noch ein echtes Novum. In einer aufwendigen Show wurden Preise an Filme, TV-Serien und Macher vergeben, die bei den etablierten Konkurrenz-Veranstaltungen in der Regel nicht einmal eine Nominierung abstauben können. Vor allem Horrorfans kamen hier auf ihre Kosten und konnten ihre Helden endlich einmal gebührend feiern. Inzwischen ist von diesem Pioniergeist nicht sonderlich viel übrig geblieben.
In den Nominierungen lassen sich praktisch nur noch Blockbuster und TV-Erfolge wie „Lost“, „Dexter“ oder „True Blood“ finden, und somit überraschen auch die Gewinner kaum. Die Zuschauer stimmen zwar ab, aber eine Gelegenheit, Außenseitern einen Preis zu verschaffen, gibt es kaum.
So gingen die meisten Preise dieses Jahr dann auch an „Inception“, „True Blood“, „Twilight Eclipse“, „Iron Man 2“ und „Avatar“. Das mag alles wohlverdient sein, aber zugleich auch gähnend langweilig. Garniert wird die Preisvergabe wie immer mit exklusiven Clips aus kommenden Produktionen und leidlich spektakulären Live-Aktionen, aber so wild wie in den ersten Jahren ist die Show längst nicht mehr.
Ein einziger Außenseiter konnte sich allerdings durchsetzen, wenn auch in der abstrusesten aller Kategorien. Der Preis für die „Most Memorable Mutilation“ ging nämlich an den niederländischen Schocker „The Human Centipede“, in dem ein deutscher Chirurg drei Menschen auf denkbar unangenehme Weise aneinander näht. Die Independent-Produktion hatte weltweit für Aufsehen gesorgt, und so konnten sich auch die Scream-Macher nicht vor einer Nominierung drücken. Sollte die Auszeichnung allerdings dafür sorgen, dass sich endlich ein deutscher Verleiher findet, der den Film auf hiesige Leinwände bringt, so wäre das zumindest ein positiver Effekt.