Normalerweise ist das Verschieben eines Programmformates innerhalb derselben Sendergruppe ja eine Folge von wachsenden oder sinkenden Zuschauerzahlen. Im Fall von „X Factor“, der deutschen Fassung einer erfolgreichen britischen Casting-Show, gehörte der Senderwechsel jedoch von Anbeginn zum Konzept. Die ersten beiden Folgen laufen bei RTL, danach geht es weiter bei VOX.
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Ob die Zuschauer hierzulande noch eine weitere Casting-Show sehen wollen, wird sich erst noch zu zeigen haben. RTL wollte sich mit dem Einkauf der Deutschlandrechte von „X Factor“ jedenfalls vermutlich keine Konkurrenz ins eigene Boot holen. Flaggschiff bei den Gesangswettbewerben ist und bleibt „DSDS“, und was alles Weitere angeht, holt man sich beste Quoten mit „Das Super-Talent“. Für mehr ist da kaum Platz.
Also ging das Konzept mit VOX an ein anderes Mitglied der Sendergruppe. Starthilfe liefert RTL nichts desto trotz und zeigt die ersten beiden Folgen an zwei Tagen hintereinander erst einmal im eigenen Abendprogramm. Möglicherweise will man aber auch einfach austesten, ob das Format beim Stammpublikum ankommt, um sich für die nächste Staffel eine Hintertür offen zu halten.
„X Factor“ bewegt sich irgendwo zwischen „DSDS“ und dem fast zeitgleich startenden Konkurrenzformat „Popstars“. Denn es wird nicht nur gecastet, sondern auch gecoached, und zwar von den Jurymitgliedern – in der deutschen Version Sarah Connor, Jazz-Trompeter Till Brönner und Musikproduzent George Glueck. Diese suchen sich ihre Schützlinge vorher aus und treten damit ebenfalls in (vermeintliche) Konkurrenz zueinander.
Dass die ganze Angelegenheit trotz leichter Variationen und mehreren Kategorien (Solosänger, Duette, Gesangsgruppen) ziemlich offensichtlich an „Deutschland sucht den Superstar“ erinnert, hat damit zu tun, dass die Entwicklung der Show eine direkte Konkurrenz zu „Pop Idol“, der Originalversion von „DSDS“, sein sollte. Juror Simon Cowell wollte schlicht eine Casting-Show haben, an der er auch die Rechte besitzt.
In Deutschland beginnt die Ausstrahlung am 20. und 21. August, jeweils um 20.15 Uhr auf RTL. Ab dem darauffolgenden Dienstag übernimmt VOX dann die Ausstrahlung zum gleichen Termin.